Slotdevil klärt auf
Warum laufen Tuningachsen nach dem Einbau manchmal
so schwer oder warum ist mein Auto mit neuem Tuningkits langsamer als vorher?
Manchmal beklagen sich Kunden, dass die neu eingebaute Tuningachse oder auch das
teure Tunigkit mit Achse, Lagern, Felgen, Kronenrad usw. ihr Auto eher langsamer
als schneller gemacht hat.
Dafür kann es mehrere Gründe geben.
Am
seltensten ist ein echtes Klemmen der Lager auf der Achse. Das lässt sich aber
ganz einfach feststellen. Nehmen Sie die Achse vor dem Einbau mit den Lagern in
die Hand und drehen Sie die Achse manuell in den Lagern. Laufen die Lager leicht
auf der Achse, stimmen Lager- und Achsdurchmesser perfekt. Laufen sie wirklich
schwergängig, dann ist es wohl tatsächlich ein Mangel bzw. Produktionsfehler der
Achse oder der Lager, also eine Reklamation.
Ist das okay, dann hier die
möglichen Probleme und Lösungen in Reihenfolge der Häufigkeit.
Meistens
liegt es an den Lageraufnahmen im Carrera Chassis. Diese sind in der Regel nicht
100% parallel zueinander ausgerichtet. Dadurch sitzen die Lager schief
zueinander, die Achse verklemmt sich und läuft schwergängig. Anders als Carrera
Lager und Achsen, die extrem weite Toleranzen haben und daher die Achsen sogar
in den Lagern spürbar wackeln können, haben Slotdevil Achsen und Lager sehr enge
Toleranzen und die parallele Ausrichtung muss stimmen. Abhilfe ist aber ganz
einfach. Mit einer Rundfeile die Lageraufnahmen im Chassis etwas aufweiten, dann
können sich die Lager geringfügig in der Aufnahme bewegen und sich auf die Achse
hin ausrichten.
Die Mulde im Boden des Chassis für das Kronenrad ist zu
schmal. Diese Mulde kann je nach Fahrzeug und Baujahr auch bei gleichen
Fahrzeugen unterschiedlich sein. Dadurch wird das Kronenrad seitlich stark in
Richtung Motorritzel gedrückt und die Motorwelle schleift permanent an einer
Seite der Messingnut. Das führt zu starkem Verschleiß mit Spänen im Kronenrad
und zum zähen Drehen der Achse. Die einfachste, rustikalste und wirkungsvollste
Lösung ist einfach an der Stelle eine offene Nut in das Chassis zu fräsen.
Dadurch könnte man zukünftig z. B. auch größere Kronenräder mit kürzerer
Übersetzung einbauen. Etwas anspruchsvoller ist die Vergrößerung dieser Mulde im
Boden mit einem Fräser. Etwas einfacher und sogar nur mit einer Bohrmaschine und
einer Nagelfeile durchführbar ist das Abschleifen bzw. Abrunden des relativ
dicken Kronenrades an der Rückseite des Zahnkranzes. Dabei langt fast immer nur
die eckige Rückseite des Kronenrades ein kleines bisschen rund zu schleifen.
Also einfach die Achse ohne Lager, mit aufgeschraubtem Kronenrad in eine
Bohrmaschine oder Dremel einspannen, drehen lassen und die äußere Kante des
Kronenrades mit einer Feile oder Schmirgelpapier etwas rund bzw. schräg feilen.
Die Motorwelle ist zu lang oder hat an der Spritze einen Grat und schleift
dadurch am Grund oder der Seite der Messingnut des Kronenrades. Das tritt aber
in der Regel nur bei Tuningmotoren auf, sehr selten bei original Motoren.
Trotzdem solle man es auch bei Serienmotoren überprüfen und ggf. die Motorwelle
an der Spitze etwas abschleifen und evtl. Grate o. Ä. beseitigen.
Sollte
das alles nichts nützen, könnte es noch am schlechten Zusammenspiel von
Kronenrad und Motorritzel liegen. Es könnte sein, dass das Ritzel etwas zu groß
ist, dadurch mit seinen Zähnen zu tief in das Kronenrad eintaucht und die
Spitzen der Zähne am Boden, also den Zahnradtälern, des Kronenrades anstoßen.
Dabei geht es aber nicht um weniger Zähne oder ganze Millimeter weniger
Durchmesser, sondern nur um winzige 1/10 bis 1/100 mm. Motorritzel haben
Toleranzen und können auch bei gleicher Zahnzahl und sogar gleichem Hersteller
genau um diese Maße zu groß ausfallen. Entweder das Ritzel tauschen, gegen
eines, bei dem ein präziser Messschieber den obigen Unterschied anzeigt, oder
als letzte rustikale Maßnahme, einfach eine Feile kurz und vorsichtig. (!!) an
das drehende Motorritzel halten und damit die Ritzelzähne um den obigen
Minibetrag kürzen.
Euer Slotdevil