Wie genau funktioniert Analog und wie Digital und wie rüstet man analoge Fahrzeuge auf Digital um?
Mit etwas Übung lassen sich gut geeignete Fahrzeuge, ohne Beleuchtungseinbau, mitunter schon mit lediglich 15 - 30 Minuten Arbeitszeit umrüsten. Damit steht Ihnen ein Potential von vielen 100 Fahrzeugen der verschiedensten Hersteller mit den unterschiedlichsten Fahrleistungen zur Verfügung. Speziell die beliebten Rennmaschinen von NSR und Slotit sind seht gut geeignete und beliebte Objekte zum Umbau.
Die folgenden Erklärungen sollen Ihnen mit
einfachen Worten und ohne Fachchinesisch helfen das Funktionsprinzip von Digital
zu verstehen und auch dem absoluten Technik-Laien zeigen, wie einfach die
Umrüstung von analogen Fahrzeugen ist. Dazu müssen Sie keinen Schaltplan
verstehen und kein Elektroniker sein. Sie sollten lediglich über 2 nicht allzu
ungeschickte Hände verfügen, einen Elektronik-Lötkolben besitzen und damit auch
so ein bisschen umgehen können. Ein normaler Umbau, ohne Beleuchtung, kostet
neben der Arbeitszeit lediglich den Preis des analogen Autos zuzüglich den Preis
des digitalen Decoder (so ca. EUR 20,-). Mit Beleuchtung kommen maximal noch 2,-
bis 4,- EUR für 4 LEDs dazu, falls das Ausgangsmodell nicht schon einen
Beleuchtung hat, wie z. B. Scalextric oder SCX. Funktionsprinzip Analog
und Dgital DIGITAL Umbau analoger Fahrzeuge
auf Digital Orginal Carrera Decoder Plazierung Verkabelung Haben Sie den Decoder erfolgreich im Chassis montiert und die Verkabelung wie
angegeben durchgeführt, dann ist Ihr Fahrzeug ab jetzt auf der digitalen
Carrerabahn einsatzbereit. Die Geschwindigkeit ist per Handregler steuerbar, die
Weichen können geschaltet werden, der Rundenzähler funktioniert usw. Es ist
jetzt ein beinahe vollwertiges Digitalfahrzeug geworden.
War doch eigentlich recht einfach, oder?
Beleuchtung Die Beleuchtung erfolgt durch handelsübliche Dioden, die parallel an die
jeweiligen Anschlüsse geschaltet werden. Jede Diode hat eine langes und ein
kurzes Bein. Das lange Bein ist immer der Pluspol, das kurze Bein der Minuspol.
Bei den Frontdioden müssen also die beiden langen Beine mit dem gelben Kabel
verbunden werden und die beiden kurzen Beine mit dem grünen Kabel. Bei den
Heckdioden entsprechend die langen Beine mit dem orangen Kabel und die kurzen
Beine mit dem weißen Kabel. Ob der Beleuchtungseinbau schwierig oder einfach
ist, liegt zumeist an den Gegebenheiten in der Karosserie. Sind in den
Scheinwerfern bereits Löcher für LEDs vorhanden, ist das recht einfach. LED in
die Löcher, mit Heißkleber fixieren und fertig. Ideal sind auch Fahrzeuge, die
schon vom Hersteller einen Beleuchtung haben wie z. B. Scalextric, Autoart und
SCX. Hier langt es meistens schon die vorhandenen Beleuchtungsplatinen oder die
einzelnen LEDs einfach mit den entsprechenden Decoderkabeln zu verbinden.
Schwierig wird es bei Fahrzeugen, in die erst einmal per Bohrer und Dremel
Aufnahmen für die LEDs geschaffen werden müssen. Hier kann der
Beleuchtungseinbau zur Strafarbeit werden.
Schwierige bis aussichtslose Fälle Damit sind die theoretischen und praktischen Grundlagen der Umrüstung
beliebiger analoger Fahrzeuge von beliebigen Herstellern auf Carrera Digital 132
oder Digital 124 erklärt.
Im Freeslotter Forum finden Sie eine Menge Umbauanleitungen und Statements,
welche Autos umrüstbar sind und welche nicht, teilweise sogar mit bebilderten
Anleitungen. Gehen Sie dazu einfach auf www.freeslotter.de, klicken Sie dort oben
auf "Portal" und dann im linken Menue unter "Tipps, Erfahrungen, Zubehör" auf
"digitales Slotracing". Im folgenden Menue klicken Sie auf "Carrera Digital
132". Dort finden Sie viel lesenswertes rund um Carrera Digital und auch jede
Menge Umbauanleitungen.
Welches Material wird
zum Umbau gebraucht?
1. ein analoges Auto
2. einen Decoder von Carrera
oder alternativen Herstellern
3. evtl. Slodevil Kabel mit Carrera Stecker
ANALOG
Der Trafo liefert den Strom mit 2
Kabeln ( PLUS und MINUS) zur Anschlussschiene. In unserem Beispiel gehen wir
einfach mal von 12 Volt aus. Bei den meisten Standardanbietern geht das
PLUS-Kabel direkt auf einen der beiden Stromleiter auf der Schiene. Das
MINUS-Kabel (= negativ geregelte Bahn) geht per Steckverbindung zuerst zum
Handregler, kommt per zweiter Steckverbindung zurück zur Anschlussschiene und
geht von dort weiter zum anderen Stromleiter auf der Schiene. Ist kein
Handregler eingesteckt, kann auch kein Strom fließen, die Autos rühren sich
nicht. Bei eingestecktem Handregler gibt dieser durch Drücken des Abzugs den
Strom langsam weiter. Haben wir 12 Volt vom Trafo und der Handregler ist 1/4
gedrückt, dann werden (vereinfacht ausgedrückt) 3 Volt zur Bahn gegeben, bei 1/2
gedrückt sind es 6 Volt und bei 3/4 gedrückt sind es dann 9 Volt.
Dementsprechend schnell oder langsam fährt das Auto. Einfach, simpel und
eventuelle Probleme sind relativ leicht zu finden.
Hier wird nun alles
ungleich komplizierter. Der Trafo liefert seine 12 Volt über eine aufwändige
Elektronik direkt zu den beiden Stromleitern. Es liegen also sofort die vollen
12 Volt an den Stromleitern an und es ist kein Regler dazwischen, der diese
Voltzahl vermindert. Ein analoges Auto auf einer digitalen Schiene würde daher
sofort mit Vollgas los fahren und wäre nicht regelbar. Im digitalen Auto ist
hinter dem Schleifer wiederum eine Elektronik eingebaut, die prinzipiell einem
Fahrtenregler bei Fernsteuerautos gleicht. Das ist der sogenannte "Decoder". Der
gibt erst einmal von den 12 Volt auf der Schiene nichts zum Motor durch. Das
Auto steht also da und rührt sich nicht. Im Handregler und der Anschlussschiene
ist nun eine Elektronik eingebaut, die das Drücken des Handreglers in Befehle
übersetzt. Diese Befehle werden der Spannung in Form von Steuerfrequenzen
aufmoduliert. Der Decoder im Fahrzeug versteht diese Befehle und reagiert
darauf. Wird der Handregler 1/4 gedrückt, dann geht ein Befehl zum Decoder und
er gibt von den 12 Volt Dauerspannung 3 Volt zum Motor weiter, bei 1/2 Druck
sind es dann 6 Volt und bei 3/4 Druck 9 Volt. Und genau wie bei der analogen
Bahn fährt das digitale Auto nun genau so schnell, wie der Handregler von Fahrer
gedrückt wird. Jeder dieser Befehle bekommt dabei eine Art Kennung, die für
jedes Auto anders ist. Jeder Decoder wird also genau auf einen bestimmten Regler
eingestellt bzw. programmiert. Dadurch befolgt er nur Befehle dieses einen
Reglers und ignoriert alle Befehle von anderen Reglern. So wird gewährleistet,
dass jeder Decoder nur die Befehle beachtet, die auch nur für ihn gedacht sind
und z. B. bei Carrera Digital 6 Regler auch wirklich 6 verschiedene Autos auf
einer einzigen Bahn steuern können. So fahren also die verschiedenen Autos auf
einen einzigen Spur völlig unabhängig voneinander. Jetzt müssen aber noch die
Weichen gestellt werden. Carrera hat dazu an jedem Decoder eine kleine Infrarot
LED. Diese schaut unten aus einem Loch im Boden des Chassis heraus. Wird am
Handregler die Weichentaste gedrückt, dann leuchtet diese Diode. Jede Weiche hat
nun als Gegenstück einen kleine Lichtzelle. Kommt ein Auto mit nicht leuchtender
Diode, dann tut die Weiche nichts. Das Auto fährt einfach gerade aus. Kommt
hingegen ein Auto mit leuchtender Diode, dann schaltet die Weiche und das Auto
biegt ab. Hinter dem Auto stellt sich die Weiche sofort wieder auf geradeaus
zurück.
Damit wird auch klar, was man tun muss, um ein
beliebiges analoges Auto auf Digital umzubauen. Die Verbindung zwischen
Schleifer und Motor muss einfach nur getrennt und der Decoder dazwischen
geschaltet werden. Außerdem muss die Infrarot-LED an genau der richtigen Stelle
nach unten leuchten. Hört sich einfach an, ist es meistens auch. Der
meistgebrauchte Decoder für Umbauten dürfte der 26732 sein. Alle folgenden
Beschreibungen und Beispiele beziehen sich daher auf diesen Decoder. Das
Grundprinzip lässt sich aber problemlos auch auf alle anderen Decoder
übertragen.
Der Decoder muss so im Frontbereich der Fahrzeuges
eingebaut werden, dass die Diode 12,5 mm rechts der Fahrzeugmitte sitzt. An
dieser Stelle muss im Fahrzeugchassis ein Loch vorhanden sein oder nachträglich
gebohrt werden, damit das Infrarotlicht nach unten austreten kann. Die Diode
muss dazu nicht direkt im Chassisboden sitzen. Sie kann auch etwas darüber
sitzen. Das langt durchaus noch, um die Lichtzelle der Weiche zu erreichen. Sind
irgendwelche Streben, Erhöhungen, Nippel oder ähnliches am Chassisboden im Weg,
werden diese mit einem Dremel, Feile, Zange o. ä einfach entfernt. Ist die
richtige Ausrichtung gefunden, kann der Decoder am Ende der Einbauprozedur
einfach mit Heißkleber fixiert werden. Heißkleber hat den Vorteil, dass er
jederzeit wieder lösbar ist. Je nach Innenleben des Fahrzeuges kann es mitunter
notwendig sein, auch innen an der Karosserie Änderungen vorzunehmen. Eventuell
sind die Fahrerfüße zu lang und müssen abgeschnitten werden. Oder das
Armaturenbrett geht zu weit nach unten und muss gekürzt werden, usw. usw.
Schauen Sie auf das Chassis von oben. Stellen Sie nun
fest, an welche Lötfahne des Motors das Kabel des linken Schleifers geht. Mit
dem linken Schleifer muss das rote Decoderkabel verbunden werden und mit der
Lötfahne, an die vorher das linke Schleiferkabel ging, muss das lila
Decoderkabel verbunden werden. Entsprechend muss das rechte Schleiferkabel mit
dem schwarzen Decoderkabel verbunden werden und die zugehörige Lötfahne des
Motors mit dem grauen Decoderkabel. Ob Sie diese Verbindungen löten oder mit den
vorkonfektionierten Slotdevil Kabeln herstellen ist für die Funktion egal. Die
Slotdevil Kabel haben den Vorteil dass Sie hinterher die Verbindungen problemlos
wieder trennen können.
Es fehlt aber noch die Beleuchtung. Diese sieht optisch
hervorragend aus und ist z. B. für die Tankfunktion sehr hilfreich. Per
blinkender Beleuchtung wird signalisiert, wann das Tanken angebracht ist usw.
Ohne Beleuchtung ist Ihr Fahrzeug von den Funktionen vergleichbar mit einem
Carrera Formelauto. Auch diese haben keine Beleuchtung und können daher keine
Blinkzeichen an den Fahrer geben. Der Beleuchtungseinbau ist aber um einiges
schwieriger und diffiziler, als der reine Decodereinbau. Wenn Sie genau wissen,
dass Sie nie Wert auf einen Beleuchtung legen, weder von der Optik noch von der
Funktion der Blinkzeichen, dann können Sie zum Umbau statt dem 26732 auch den
bedeutend kleineren Formel Decoder einsetzen. Auf diesem fehlen alle
Beleuchtungsbauteile und damit ist er kleiner und in engen Fahrzeugen auch
wesentlich einfacher einzubauen. Sind Sie sich nicht ganz sicher und ist genug
Platz vorhanden, dann sollten Sie auf jeden Fall einen Decoder mit Beleuchtung
einbauen und eventuell am Anfang die Beleuchtung einfach weg lassen. Diese lässt
sich dann hinterher immer noch nachrüsten.
Das einzige, was jetzt
eigentlich noch schief gehen kann, ist das einfach kein Platz für den Decoder im
Fahrzeug vorhanden ist. Alle Frontmotorautos stellen z. B. eine ziemlich große
Herausforderung da. Genau da, wo der Decoder hin soll, sitzt ja hier dummerweise
der Frontmotor. Immer dann, wenn der Decoder auf keinen Fall vorne entsprechend
platzierbar ist, sucht man sich einfach einen beliebigen Platz im Auto. Zur Not
könnte der Decoder sogar außen auf das Dach geklebt werden. Die entsprechenden
Kabel können ja von der Funktion her auch nach außen verlegt werden. Das wäre
zwar nicht schön, aber es würde funktionieren. Jetzt muss man allerdings die
Diode aus dem Decoder auslöten und an ihre Stelle 2 Kabel einlöten. Diese
ausgelötete kleine Diode lässt sich nun garantiert auch im engsten Chassis an
der richtigen Stelle anbringen und mit den an der Diodenstelle eingelöteten
Kabeln verbinden. Geht die Diode beim Auslöten kaputt, was leider relativ häufig
vorkommt, gibt es unter --> 1/32, 1/24 Ersatzteile --> Carrera
digital/Zubehör/Ersatzteile für recht kleines Geld auch Ersatzdioden zu kaufen.
Über diesen Trick der separaten Diode lassen sich auch die aussichtslosesten
Fälle auf Digital umbauen.
Euer Slotdevil